Tresekammer, die

[669] Die Trêsekammer, plur. die -n, nur in einigen Gegenden ein Nahme einer Schatzkammer, ingleichen der Sacristey an den Kirchen, oder desjenigen Ortes, wo die Schätze, Geräthschaften der Kirche, verwahret waren, und endlich eines Archives, weil man die Urkunden ehedem mit dem Schatze an Einem Orte, oder als einen Schatz, verwahrete. In der letzten Bedeutung eines Archives ist es noch in Hamburg, von einer Sacristey aber, an mehrern Orten üblich. In einigen Gegenden verderbt Treweskammer, Trewenskammer. Die erste Hälfte ist das veraltete Threso, Tres, Tris, Dres, in Lipsii Glossen Trise, ein Schatz, welches entweder von dem Franz. Tresor, und mit demselben von dem Lat. Thesaurus, abstammet, oder doch mit denselben Einer Quelle angehöret. Im mittlern Lat. Triscamera, daher Triscamerarius, der Schatzmeister oder Kämmerer.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 669-670.
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