Unordnung, die

[880] Die Unordnung, plur. die -en, der Gegensatz der Ordnung, doch auch nur in einigen Fällen. 1. Objective. (1) Der Mangel der Übereinstimmung des Mannigfaltigen, in der Folge auf und neben einander; ohne Plural. Die Truppen gerathen in Unordnung. Eine Bibliothek, welche sich in der größten Unordnung befindet. In allen seinen Geschäften herrscht nichts als Unordnung. Ingleichen figürlich, Mangel der gehörigen Übereinstimmung in der Folge der Handlungen. Die Unordnung in dem Verfahren. Ingleichen Mangel der Übereinstimmung unserer Handlungen mit unserer innern und äußern Vollkommenheit. (2) Eine unordentliche Veränderung; mit dem Plural. Es gibt Unordnungen in dem menschlichen Körper, in der Luft, in den Elementen. 2. Subjective, die Gewohnheit, wider die Übereinstimmung des Mannigfaltigen in der Folge der Dinge auf und neben einander, zu handeln; ohne Plural. Die Unordnung dieses Menschen ist groß. Im mittlern Lat. Deordinatio, Exordinatio.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 880.
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