Vorrede, die

[1286] Die Vorrêde, plur. die -n. 1. Die Rede, d.i. das Reden anderer vor einer Sache, vor derselben, vor ihrer wirklichen Vollziehung; doch nur noch zuweilen im gemeinen Leben. Sprichw. Vorrede macht keine Nachrede. 2. Eine Rede, durch welche man sich den Weg zur Hauptsache bahnet, eine Rede, welche vor dem Hauptvortrage hergehet. Eine lange Vorrede machen, vielen[1286] Umschweif, ehe man zur Hauptsache kommt. Am häufigsten gebraucht man es von einer Rede vor dem Anfange eines Buches oder einer Schrift, worin ihre Veranlassung, Einrichtung und andere Umstände angegeben werden, und die, wenn sie kurz ist, auch wohl ein Vorbericht genannt wird. Die Vorrede vor einem Buche. Bey einer Predigt oder einer feyerlichen Rede heißt sie der Eingang. In Boxhorns Glossen heißt eine Vorrede noch Foraspracha, Vorsprache.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1286-1287.
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