Wallrath, der

[1368] Der Wallrath, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein zarter, weißer, fettiger Körper, welcher theils auf dem Meere schwimmend gefunden, und alsdann lange Zeit für den verschütteten Samen des Wallfisches gehalten worden, theils aus dem Gehirne des Wallfisches gesotten wird. Daher der Wallrathsieder, die Wallrathsiederey, das Wallrathpflaster, dessen vornehmster Bestandtheil Wallrath ist, das Wallrathlicht, ein aus Wallrath gegossenes Licht u.s.f.

Anm. Im Schwed. Valraf, Wachter behauptet, Rath stamme hier von dem alten Celtischen rhit, Same, her. Dem sey wie ihm wolle, so scheinet doch rath, so dunkel es auch ist, in dieser Zusammensetzung etwas ähnliches zu bedeuten, weil man diese Substanz von Alters her für den Samen des Wallfisches gehalten hat. Das Schwed. raf ist nicht deutlicher; wohl aber das in einigen Deutschen Provinzen übliche Wallrahm, wo die letzte Hälfte zu unserm Rahm zu gehören scheinet. Die erste Hälfte des Wortes ist unstreitig das alte Wal, ein Wallfisch. S. das letztere.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1368.
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