Wunde, die

[1620] Die Wunde, plur. die -n. 1. Eine Verletzung der äußern Theile des Körpers, besonders, so fern sie in einer Trennung durch äußere Gewalt bestehet. Eine Wunde haben. Jemanden eine Wunde schlagen, hauen, stechen. Eine offene, frische Wunde. Eine Wunde heilen. An einer Wunde, an seinen Wunden sterben. 2. Figürlich, Kummer, Gram. O, wenn ein Monarch nur eine Wunde meines Mutterherzens fühlen sollte!

Anm. Schon im Ottfried u.s.f. Wuato. Die Endsylbe de ist die Ableitungssylbe; die Wurzel wun aber ist mit Wuhne verwandt, so das Wunde ursprünglich eine jede Öffnung bedeutet haben mag. Noch einfacher ist das Wort in dem Schwed. Bane, und Isländ. Ban und Ben, welche gleichfalls eine Wunde bedeuten wohin auch das Moso Gothische Banjas, Wunden, gehöret. Das ehemahlige Verbum wunden ist für sich allein veraltet, und nur noch in verwunden üblich. S. dasselbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1620-1621.
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