Zain, der

[1650] Der Zain, des -es, plur. die -e. 1. Bey verschiedenen Metall-Arbeitern, ein Stab, oder zu einem langen Stücke gegossenes Metall. Ein Zain Eisen, Silber, Gold u.s.f. Nieders. Teen. Das Wort ist unstreitig aus Zahn verderbt, welches bey manchen Metall-Arbeitern auch wirklich dafür gebraucht wird. Um dieser Abstammung Willen ist auch die Schreibart mit einem ai die richtigere, obgleich Frisch und andere es Zein schreiben. 2.[1650] Bey den Böttchern einiger Gegenden werden die weidenen Bänder Zaine genannt, welches zwar im Grunde auch zu diesem Nahmen gehöret, aber doch zunächst von dem Möso-Gothischen Tains, eine Gerte, Ruthe, Rebe, Holländ. Teene, und mit demselben zu ziehen und dehnen gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1650-1651.
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