Zwagen

[1780] * Zwagen, verb. regul. et irregul. act. welches im Hochdeutschen völlig veraltet ist, aber ehedem häufig für waschen und baden gebraucht wurde. Thaz horo thana thuag, er wusch den Koth ab, bey dem Ottfried. Figürlich bedeutete es ehedem auch, einen scharfen Verweis geben, einem den Kopf waschen. Wiefern das in den Glashütten übliche zwagen, ein Glas nach der aufgegebenen Größe verfertigen, hierher gehöret, kann ich nicht bestimmen.

Anm. In den ältesten Zeiten thwagen, bey dem Ulphilas twahan, im Angels. twehan, im Schwed. tva und tvätta. Es ist unstreitig mit Wage, Woge, Wasser, waschen u.s.f. verwandt, indem das vorgesetzte z oder t bloß eine Verstärkung, oder auch eine Eigenheit einer Mundart ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1780.
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