Arianer

[79] Arianer, eine christliche Religionssecte, deren Urheber Arius war, von welchem sie auch den Namen führt. Sie wurden auf den Nicäischen Concilio i. J. 325 und auch noch später als Ketzer verdammt; nichts desto weniger breiteten sie sich aber sehr aus, bekamen erstaunend viele Anhänger, und es waren ihnen selbst viele Kaiser und andere Große zugethan. Ihre vornehmsten Lehrpunkte waren: Christus sei zwar Gott, aber geringer als der Vater; er sei ein Geschöpf, zum Gott gemacht durch den Willen seines Vaters; er sei Gottes Sohn, aber nicht von Natur, sondern durch Adoptirung: der Vater habe durch ihn die Welt gemacht; der heilige Geist sei gar nicht Gott, sondern ein Geschöpf des Sohnes, [79] und er habe in der Schöpfung mit gewirkt. – Inzwischen gab es selbst unter den Arianern verschiedene Secten. Zu Anfange des achten Jahrhunders ist die arianische Lehre fast gänzlich verloschen, jedoch in den beiden letzt verwichenen Seculis wieder aufs neue hervor gesucht worden.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 79-80.
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