Christoph Columbo

[282] Christoph Columbo, geb. 1442, gest. zu Valladolid 1506. Zu demjenigen, was bereits im Art. Amerika von diesem merkwürdigen Manne gesagt worden, setzen wir noch hinzu, daß derselbe eben so sehr mit dem Neide als mit den Elementen zu kämpfen hatte, so daß ihm von Seiten des Hofes, dem er verdächtig gemacht worden war, bei seiner zweiten Reise sogar Beobachter seines Betragens mitgegeben wurden, die ihn gebunden nach Spanien führten, wo man ihn vier Jahr behielt, ehe man ihn wieder in seine neue Welt zurück schickte. Die Plaisanterie, durch welche er einst seine Feinde beschämte, ist durch Hogarths Meisterhand verewigt worden. Als sie ihm sagten, daß er seine Entdeckungen bloß dem Glücke und einigem Muthe verdanke, bat er sie, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Niemand konnte es; Columbo zerstieß die Spitze auf dem Tische und das Ei stand. »Nichts ist leichter« sagten die Umstehenden. »Ich glaube es,« erwiederte Columbo, »aber niemand dachte daran; und gerade so habe ich Indien entdeckt.«

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 282.
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