Dampierre

[316] Dampierre, diente ehemals unter der königlichen Garde, stand darauf unter Dümouriez bei der Nordarmee, und wurde nach dessen Flucht den 8. April zum Oberbefehlshaber dieser Armee ernannt. Dümouriez schildert ihn als einen sehr stolzen und trotzigen Mann, welcher den Befehlen seines Generals immer entgegen gehandelt habe. Man hat aber alle Ursache, in diese Charakteristik einiges Mißtrauen zu setzen. Dampierre war gewiß ein tapferer General; aber seine militärische Laufbahn war zu kurz, als daß er sich durch glänzende Thaten hätte auszeichnen können. Eben da er die Festung Condé zu entsetzen versuchte, wurde er schon am 8. Mai 1793 durch eine Kanonenkugel getödtet. In einem Zeitpunkte, wo die tapfersten Heerführer der Franzosen beinahe alle auf der Guillotine ihr Leben beschließen mußten, war das Ende des Dampierre gewiß sehr ehrenvoll.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 316.
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