Der Holzschnitt

[213] Der Holzschnitt, (Künste) heißt der Abdruck einer Holzplatte, auf welcher eine Vorstellung dermaßen eingegraben worden ist, daß die Umrisse und Schattirungen, welche sich ausdrücken sollen, erhaben stehen. Man kennt zwar den eigentlichen Erfinder dieser Kunst nicht, aber höchst wahrscheinlich war sie schon vor dem Jahre 1423 in Deutschland bekannt und durch die Einführung der Spielkarten zuerst Mode worden. In [213] neuern Zeiten hat man sie auf einen hohen Grad der Vollkommenheit gebracht, von welcher die Versuche des Herrn Unger in Berlin die redendsten Beweise sind. Daß man vor der Erfindung der beweglichen Lettern ganze Bücher auf diese Art in Holz eingrub, und daß die Chinesen längst vor den Europäern ihre Schriftzeichen einzeln in Holz ausschnitten, ist bekannt.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 213-214.
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