Die Linientruppen

[399] [399] Die Linientruppen; so nannten die Franzosen das vor der Revolution bestandene Kriegsheer, zum Unterschied von der durch die Revolution vermittelst der Bewaffnung der waffenfähigen Bürger, besonders in den Städten, entstandenen National-Garde, welche Benennung bald auf alle nach Ausbruch der Revolution unter die Waffen getretene Mannschaft (die größten Theils aus Freiwilligen bestand) überging. Die Linientruppen bestanden bis spät i. J. 1793 neben den National-Garden; und die Mißhelligkeiten, welche in den ersten Jahren zwischen beiden herrschten, hatten sich ziemlich gelegt. Allein der National-Convent glaubte denn doch nach der Hinrichtung des Königs den Linientruppen in der Länge nicht trauen zu dürfen: sie wurden also in der letzten Hälfte d. J. 1793, als man auch anfing den Nationalen ordentlichen Sold und Uniform zu geben, mit diesen vermischt und in Brigaden getheilt, wodurch das Französische Militair in der That sehr gewann.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 399-400.
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