Südcarolina

[449] Südcarolina, eine von den Provinzen der vereinigten Staaten von Nordamerika, von 200 Engl. Meilen in der Länge, und 125 in der Breite, hat ein sehr verschiedenes Clima, je nachdem es längs der Seeküste hingeht, wo eine heiße, oder auch feuchte und dicke, mithin höchst ungesunde Luft – oder mehr in den nördlichen Theilen, wo ein angenehmes und gesundes Clima herrscht. Das Land hat abwechselnd Ebenen, oder auch Sandhügel und größere Gebirge: das Mineralreich zeigt sich hier nicht so ergiebig, als das Pflanzenreich, indem dieses sehr viel medicinische und andere Kräuter und Wurzeln darbietet: Reiß und Indigo wird in großer Menge gebaut, und die Indigo-Manufacturen sind sehr beträchtlich. Die Holzungen sind sehr ansehnlich, und es liefert daher eigentlich zum Schiffbau die trefflichsten Materialien. Der Verkehr mit Nordcarolina und Georgia, so wie mit den Englischen, Französischen, Spanischen und Holländischen Colonien, verschafft Südcarolina einen ansehnlichen Handel; der stärkste aber gebt nach Großbritannien, namentlich nach London, Bristol, Liverpool, Glasgow etc., von wo aus denn wieder die reichsten Ladungen, besonders von Manufactur- und Metallwaaren, zurückkommen. Die Zahl der Einwohner, welche übrigens größten Theils Englischer Abkunft sind – daher auch die Englische Sprache hier die herrschende ist – betrug im J. 1790 249,073, worunter über 108,000 Neger sich befanden. Die beträchtlichste und größte Handelsstadt im Staate ist Charlestown.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 449-450.
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