Siena

[283] Siena (Lat. Sena, Sena Julia. Franz Sienne), eine der bedeutendsten Städte in Toskana, mit 15 bis 16,000 Einwohnern, auf dem Abhange eines Hügels gelegen, mit guten Wollenmanufacturen, Ledergerbereien, Seidenfabriken etc. Das Gebiet von Siena (Agro Sanese), welches sich in Ansehung seiner Gerichtsbarkeit auf 70 Ital. Meilen erstreckt, und darunter 8 Städte, über 200 Dörfer und Flecken etc. begreift, ist reich an vielfachen Mineralien, an Getreide (ein guter Theil davon wird an das Florentinische abgelassen), an Bergwerken, Steinbrüchen (der feine, sehr schönfarbige Marmor, der hier bricht, wird häufig gesucht), auch an ergiebigen Salinen. Auch ist unter der Regierung der letzten Großherzoge durch Austrocknung der Moräste die Luft gesünder gemacht worden. Ein Navigationskanal, der längs dem See von Castiglione angelegt ist und bis ins Meer geht, erleichtert das Ausführen des Getreides ungemein. Unter den Gebäuden zu Siena – das übrigens eine schöne gesunde Lage, auch sehr schön gepflasterte, saubere Straßen hat, die fast alle nach dem Mittelpunkte der Stadt zu führen – verdient noch die erzbischöfliche Kathedralkirche von weißem, aschgrauem und schwarzem Marmor, der Marktplatz und der Springbrunnen darauf, das Opernhaus etc. Erwähnung. – Das so berühmte Geschlecht der Piccolomini stammt aus dieser Stadt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 283-284.
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