Trophäen

[240] Trophäen sind Denkmähler zum Zeichen eines erhaltenen Sieges, von eroberten Waffen zusammengesetzt. Die alten Völker richteten dergleichen gewöhnlich an dem Orte auf, wo sie einen Sieg erfochten hatten. Von dem nächsten Baume wurden Zweige herunter gehauen, bis auf einige wenige, an welche Schilder, Schwerter, Spieße etc. gehangen wurden; den obern Gipfel bedeckte man mit einem Helme, und an den Stamm wurde ein Panzer oder Harnisch gestellt. In der Folge machte man denn nun dergleichen Trophäen von Erz, oder auch von Marmor, und sie waren auch ein Gegenstand, der oft auf Münzen abgebildet wurde. Die Sinnbilder der besiegten Provinzen oder Städte wurden unten an den Stamm in traurender Stellung angebracht, dem Ganzen aber eine Inschrift, welche mit einigen Worten den erfochtenen Sieg andeutete, beigefügt. Auch bei Triumphen pflegte man dergleichen Trophäen vor dem triumphirenden Feldherrn herzutragen. (S. Triumph) In der Baukunst hat man nachher zur Nachahmung derselben allerhand Zierathen in Holz oder Stein bei Gebäuden, oder auch an Pfeilern und Wänden derselben angebracht.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 240.
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