Albanien

[25] Albanien, von den Türken auch Arnaut genannt, ist eine große Landschaft in der europäischen Türkei, von Dalmatien, Servien, Macedonien, Epirus und dem Golfo di Venezia begrenzt, ungefähr 30 Meilen lang und 20 breit; übrigens ein volkreiches und fruchtbares Land, besonders in Ansehung des guten Weins. Ehedem war es ein Theil des Königreichs Macedonien, begriff auch Epirus (welches Albania inferior genannt wurde) und die Insel Corfu unter sich. Jetzt steht es unter türkischer Botmäßigkeit, wird, in drei Sandschakschaften abgetheilt, von einem Pascha regiert; wiewohl die wenigsten Einwohner Mahomedaner, meistentheils aber römischkatholische und griechische Christen sind, und als Nachkommen der alten Illyrier viel Geschicklichkeit in der Wasserbau- und Meßkunst besitzen. Die merkwürdigsten Plätze sind: Durazzo, Scutari, Janina etc. Der Hauptvorzug der Einwohner ist ihre Tapferkeit; daher auch die sogenannten Arnauten (s. hierüber einen besondern Art. i. d. Nachtr.) eine vorzügliche Gattung von Soldaten abgeben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 25.
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