Alençon

[29] Alençon (spr. Alangsong), eine große, schöne, volkreiche Stadt (von ungefähr 15,000 Einwohnern) in Frankreich, in der ehemaligen Nieder-Normandie, jetzt Departement der Orne, und Hauptstadt dieses Departements. Der Ort ist hauptsächlich durch den beträchtlichen Handel mit ihren eignen verfertigten Waaren an Tüchern, Leinwand, Zeuchen, besonders aber den Spitzen (Points dʼAlençon), mit deren Verfertigung sich eine sehr starke Menge in und außer der Stadt wohnender Weiber und Mädchen beschäftigen, – ein Gewerbe, das auf 500,000 Livres einbringt – berühmt; die Gerbereien, Glashütten und Eisenbergwerke, besonders die Schmelzöfen [29] sind beträchtlich. Auch giebt es in der Gegend gute Steinbrüche, wo zugleich eine Art unächter Diamanten gefunden wird, welche, kunstmäßig geschliffen und sauber gefaßt, den ächten – wenigstens an Glanz und Feuer, wiewohl nicht an Härte gleichkommen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 29-30.
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