Cypern

[252] Cypern, eine Insel auf dem mittelländischen [252] Meere zwischen Kleinasien und Syrien, im Alterthume sehr berühmt wegen ihrer ungemeinen Fruchtbarkeit und wegen des daselbst herrschenden weichlichen Climas. Wein, Oel, Honig, Wolle etc. waren ganz vorzügliche Producte, und mehrere berühmte Orte und Berge, z. B. Paphos, Amathusa, Salamis, ferner der Olymp mit einem reichen Venustempel, machten auch das Land selbst berühmt. Venus wurde hier ganz vorzüglich verehrt; denn hier stieg sie aus dem Schaume des Meers hervor, und betrat zuerst der Insel reizende Ufer. – In den folgenden Zeiten von eignen Königen aus dem Hause Lusignan beherrscht, kam diese Insel nachher an Venedig, welches sie bis 1573 besaß, wo sie die Türken unter Selim II. eroberten, unter deren Herrschaft sie auch jetzt noch steht, aber leider! unter dem Druck derselben nicht der Cultur genießt, deren sie allerdings fähig wär: die Hauptstadt heißt Nikosia. Sie ist eine Domaine des Groß-Wessirs, von dem sie verpachtet wird; die Einwohner bestehen meistens aus Griechen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 252-253.
Lizenz:
Faksimiles:
252 | 253
Kategorien: