Cypern

[381] Cypern (grch. Kypros, türk. Kibris), türkische Insel, unter brit. Protektorat, am östl. Ende des Mittelländ. Meers, 9282 qkm, (1902) 239.392 meist. griech. E.; gebirgig (der Troodos, der Olymp der Alten, 1952 m hoch), reich an Getreide, Wein, Baumwolle, Krapp, Südfrüchten, Blumenkohl. Handel s. Beilage: Asien. Verwaltung unter dem brit. High Commissioner; Gesetzgebung durch ein teilweise gewähltes Parlament (18 Mitglieder); Einteilung in 6 Kreise. Hauptort Levkosia oder Nikosia. Unabhängiger griech. Erzbischof. Im Altertum von Phöniziern und Griechen kolonisiert, zerfiel C. in neun kleine Königreiche und kam 58 v. Chr. unter röm., später unter byzant. Herrschaft. 1191 eroberte Richard I. von England C. und belehnte damit die Familie Lusignan; Caterina Cornaro, die Witwe des letzten Königs aus dieser Dynastie, überließ 1489 die Insel den Venetianern; 1571 wurde sie von den Türken erobert. Durch Konvention vom 4. Juni 1878 hat die Türkei die Besetzung und Verwaltung C.s an England übertragen. – Vgl. Löher (3. Aufl. 1879), Oberhummer (Bd. 1, 1903). Hutchison und Cobham (engl., 1905); Geschichte von Mas Latrie (franz., 3 Bde., 1861-62).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 381.
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