Der Weinstein

[486] Der Weinstein (tartarus) ist eine gewisse salzige, mit Kalkerde vermischte Materie, welche sich an die Wände der Weinfässer in Gestalt einer harten trocknen Masse ansetzt. Es geschieht aber diese Anlegung erst nach der Gährung, oder es scheidet sich derselbe erst vom gegohrnen Weine: es wird also der Weinstein eigentlich erst durch die Kunst zu Stande gebracht: so wie denn auch die Entstehung und Absetzung desselben in den Fässern erst nach Verhältniß des abgehenden Wassers vom Weine geschieht. Je mehr die Weine Wasser verlieren, oder ihnen durch die unvermerkte Ausdünstung Wasser entgeht und je geistiger auf der andern Seite der rückständige Wein im Fasse wird, je mehr und leichter setzt sich der Weinstein an.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 486.
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