Weinstein

[685] Weinstein wird der aus jungem Wein sich allmälig absondernde, steinharte Niederschlag genannt, welcher das Innere der Fässer wie eine Rinde manchmal mehre Zoll dick überzieht und wie der Wein, von welchem er herrührt, roth oder weiß gefärbt ist. Der Weinstein ist ein aus Weinsteinsäure und Kali bestehendes, mit weinsteinsaurem Kalk und Pflanzenresten gemischtes saures Salz, wird zur Darstellung des reinen, kohlensauren Kali, schwarzer und weißer Glasflüsse, als Zusatz zu Weinessig, zum Aufsieden von Gold- und Silberwaaren, zur Hutfabrikation und Färberei gebraucht. Durch wiederholtes Auflösen in siedendem Wasser, Durchseihen und Abdunsten wird er gereinigt und in Krystallen (Weinsteinkrystalle) sowie in Pulverform als Weinsteinrahm oder Cremor tartari (s.d.) hergestellt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 685.
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