Die Manufaktur

[16] Die Manufaktur heißt eigentlich jede Anstalt, wo alle Materialien blos mit den Händen gemacht [16] und zubereitet; dann in einem engern Sinne: wo gewisse Waaren ohne Hammer und Feuer in Menge gefertiget werden (dahin gehören z. B. Seiden-, Zeug-, Strumpf-Manufakturen) im Gegensatz von Fabrik (s. d. Art.); endlich aber nimmt man es auch überhaupt für solche Anstalten, wo durch Kunst und Fleiß eine gewisse Gattung Materialien zu Kaufmannsgut zubereitet wird, so daß man also darunter eben auch Fabriken, nicht minder Kunst- und gemeine Werkstätte verstehet. – Daß Manufakturen überhaupt zur Vermehrung der Einwohner eines Landes, zu dessen Bereicherung, zur Aufnahme des Handels, und auch zur Erhöhung und Verbesserung der Haushaltungen in den Städten und auf dem Lande gereichen, ist eine eben so ausgemachte Sache, als es auf der andern Seite bei Errichtung und Anlegung derselben der Klugheit gemäß ist, auf die Beschaffenheit des Landes, des Bodens, des Wassers, der umliegenden Nachbarschaft, der vorhandenen rohen Materialien, selbst des Naturels der Einwohner, der bequemen Lage zur Transportation etc. Rücksicht zu nehmen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 16-17.
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