Gens d'armes

[386] Gens dʼarmes (a. d. Franz. – spr. Schang darme): so hieß ehedem in Frankreich eine Art schwerer Reiterei, mit Helmen, Cürassen, Pistolen, gepanzerten Pferden etc. versehen, wovon sie nachher seit Ludwig XIV. Carabiner, Pistolen und Degen beibehielten. Sie hatten theils die Dienste beim König zu versehen, theils machten sie das erste Corps der französischen Cavallerie aus; waren übrigens lauter Edelleute und gehörten zu den königlichen Haustruppen. Zur Zeit der Revolution aber wurden sie aufgehoben. Indessen bekam den Namen der Gensdarmerie nun ein andres Corps bewaffneter Leute im Dienste der Nation, welches an die Stelle der ehemaligen Marechaussée (spr. Mareschossée) zur Sicherheit der Republik, besonders der Landstraßen errichtet wurde, und welche vorzüglich Landstreicher, Räuber etc. aufsuchen, Zusammenrottungen zerstreuen, und überhaupt auf alles, was der öffentlichen und persönlichen Sicherheit nachtheilig sein konnte, genau Acht haben mußten. Sie waren in Departements vertheilt, dienten zu Fuß und zu Pferde, standen unter dem administrirenden Corps und waren in 28 Divisionen getheilt. Auch jetzt sind sie noch zum Schutze der öffentlichen Sicherheit angestellt. Ihr Ansehen geht so weit, daß jeder, besonders auch vom Militair, dem sie Arrest, oder überhaupt Ruhe [386] ankündigen, sogleich gehorchen muß. Dagegen werden auch nur Leute von erprobter Rechtschaffenheit, Bravheit, die 10 Jahre lang ohne Tadel gedient haben, zu solchen Stellen genommen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 386-387.
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