Richard Montgomery

[74] Richard Montgomery, Generalmajor der Nordamerikaner, aus Irland und aus einer vornehmen Familie abstammend, diente mit vielem Ruhme unter den großbritannischen Truppen und stieg bis zum Hauptmann. Aus Verdruß, wegen nicht erhaltener Stelle eines Obristwachtmeisters, nahm er seinen Abschied und ging nach Neuyork in Amerika, wo er sich verheirathete und als Privatmann lebte. Bei dem Anfange der Streitigkeiten zwischen England und Nordamerika, war sein Schwiegervater Livingstone einer der vornehmsten Mitglieder des Congresses in Neuyork, und bei dem wirklichen Ausbruche der Unruhen, wurde Montgomeryʼn selbst die Stelle eines Generals angetragen, die er auch annahm. Beim wirklichen Ausbruche des Kriegs bewies er den größten Eifer für sein zweites Vaterland; eroberte am 3. Nov. 1775 St. Johns, und wagte darauf am 31. Dec. einen [74] Sturm auf Quebeck, die Hauptstadt in Canada, verlor aber bei demselben sein Leben. Mehrere englische Parlamentsglieder beklagten im Parlamente seinen Tod, und selbst Lord North (s. den Art.) nannte ihn einen tapfern und klugen Rebellen. Er wurde in Quebeck begraben, und der Generalcongreß zu Philadelphia ließ zu seinem Andenken ein prächtiges Denkmal errichten.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 74-75.
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