Achäer

[17] Achäer (die), eine altgriech. Völkerschaft, bewohnten in 12 Städten die nach ihnen genannte Landschaft Achaja, im Norden der Halbinsel des Peloponnes, oder des heutigen Morea. Jede dieser Städte hatte ihre eigne republikanische Verfassung. Gegen innere und äußere Feinde schlossen sie aber untereinander, 281 v. Chr., einem schon bestehenden griech. Völkerbunde, dem ätolischen, gegenüber, den achäischen Bund, welchem die übrigen Städte Griechenlands, wie Athen, Korinth, Sicyon u.a., mit Ausnahme Spartas, beitraten und der weise Aratus von Sicyon um 252 v. Chr. Kraft und Festigkeit gab. Allein Mishelligkeiten und Spaltungen, die seit 220 sogar einen Bundesgenossenkrieg herbeiführten, machten die Achäer von den Königen in Macedonien abhängig. Nachdem jedoch dieses von den Römern bezwungen, die Ätolier besiegt und Korinth 146 v. Chr. aufs Schrecklichste geplündert und von Grund aus zerstört worden war, unterwarfen sich diesen auch die Achäer und mit ihnen ganz Griechenland, worauf Achaja nach völliger Auflösung des achäischen Bundes als röm. Provinz durch Statthalter regiert wurde.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 17.
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