Arkona

Arkona

[118] Arkōna, das nördlichste Vorgebirge Deutschlands an der nordöstl. Seite der Insel Rügen, auf der Halbinsel Wittow, welche durch eine sandige Landenge, Schabe genannt, mit der Halbinsel Jasmund und durch diese mit der eigentlichen Insel Rügen zusammenhängt, ist nach der Ostsee zu ziemlich schroff und auf der Westseite durch einen hohen Erdwall von dem übrigen Lande getrennt.

Dieser Wall ist wahrscheinlich ein Rest der wendischen Burg Arkon, welche den slawischen Bewohnern Rügens zum Schutz gegen den Andrang der Dänen diente und in einem Tempel das größte Heiligthum der Slawen in Norddeutschland, das colossale Bild des vierköpfigen Gottes Swantewit bewahrte, welchem zu Ehren jährlich große Feste gefeiert wurden, bis im J. 1168 König Waldemar I. von Dänemark nach langwieriger Belagerung die feste Burg eroberte, den Tempel und das Götterbild zerstörte und die Bewohner Rügens zur Annahme des Christenthums zwang.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 118.
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