Grille

Grille

[281] Grille oder Grylle ist ein Insekt mit borstenförmigen, langen und vielgliedrigen Fühlhörnern, welche in Spitzen ausgehen.

Die Hinterbeine derselben sind zum Springen eingerichtet. An dem innern Rande der Flügeldecken haben diese Thierchen eine häutige Stelle, vermöge deren sie durch Aneinanderreiben einen Ton, das eigenthümliche Zirpen, hervorbringen. Am bekanntesten ist die Hausgrille oder das Heimchen, das ungefähr einen Zoll lang wird, sehr lange Hinterbeine und weißbraune Farbe hat. Die Flügel haben einen spitzigen schmalen Fortsatz und sind länger als die Decken. Man findet diese Thierchen in den Häusern an warmen Orten, wo sie sich durch fortwährendes Zirpen und durch große Gefräßigkeit verrathen. Größer als die ebenerwähnte ist die Feldgrille. Sie zeichnet sich durch einen großen Kopf, glänzend schwarze Farbe, unten rothe Hinterschenkel und kürzere Flügel aus, lebt in Erdhöhlen auf sonnigen Bergwiesen und nährt sich von andern Insekten. – Sehr schädlich ist die Maulwurfsgrille oder der Erdkrebs, der in Wiesen und Äckern lebt und die Wurzeln der Gewächse abfrißt. An der Brust hat dieses Insekt eine harte Schale, während der Hinterleib weich ist. Eigenthümlich sind. die gezähnten, breiten, handförmigen Vorderbeine. Die Decken verbergen die Flügel nur zur Hälfte, welche nur halb so lang als breit sind. Sie graben sich Gänge in die Erde und legen 200 und mehr Eier. Da sie den Pferdemist sehr lieben, so pflegt man, um sie auszurotten, in den Gärten und auf den Feldern Gruben, mit Pferdemist gefüllt, anzulegen. In diese ziehen sich im Winter die Maulwurfsgrillen und können dann im Frühjahre getödtet werden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 281.
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