Imperator

[440] Imperator, ein lat. Wort, welches ursprünglich Befehlshaber bedeutet, war zu den Zeiten der röm. Republik ein Ehrentitel, mit welchem nach einem großen Siege die Krieger ihren Feldherrn begrüßten und welchen das Volk in Rom bestätigte. Diesen Titel behielt der Feldherr bis nach seinem feierlichen Triumph (s.d.) in Rom. Nachdem sich Augustus zum Herrn des röm. Reichs gemacht hatte, nahm er nicht den noch seit Tarquinius Superbus den Römern verhaßten Titel rex, d.h. König, an, sondern nannte sich als Befehlshaber aller röm. Feldherren Imperator; auch die folgenden röm. Kaiser behielten diesen Titel, und so wurde er endlich gleichbedeutend mit Kaiser. Aber auch noch zur Kaiserzeit wurden siegreiche Feldherren als Imperatoren begrüßt. Das franz. empereur, Kaiser, ist die Umbildung von imperator. – Gewisse Kaisermünzen hat man Imperialen genannt. So wurden in den ehemaligen östr. Niederlanden Imperiale von vier Thlr. Goldwerth geschlagen und in Rußland gibt es noch solche Münzen von 10 Rubeln aus 22karätigem Golde, von denen die ältern aus den Jahren 1745–89 einen Goldwerth von 12 Thlr. 191/3 Gr., die neuern aber nur von 10 Thlr. haben. Es gibt auch halbe Imperiale, welche mit unsern Louisdor gleichen Werth haben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 440.
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