Maccaronische

[3] Maccaronische oder Maccheronische Gedichte wurden seit dem 16. Jahrh. zuerst aus ital. und lat. Worten zusammengesetzte, scherzhafte Dichtungen genannt, wahrscheinlich weil dabei gleich den Bestandtheilen der Maccaroni die beiden Sprachen untereinander gemengt wurden. In Deutschland wurden sie bald nachgeahmt, indem man deutsche und lat. Worte mengte und deutschen Worten lat. Formen gab, wie z.B. »illis swartibus Deiriculis« für jene »schwarze Thierchen«, Minschos für Menschen, behuppere für hüpfen, bittere für beißen u.s.w., wie in dem Titel der Flohiade oder »Floïa, cortum versicale de Floïs swartibus, illis Deiriculis quae omnes fere Minschos, Mannos, Weibras, Jungfras etc. behuppere, et spitzibus suis schnaflis steckere et bittere solent. Autore Gripholdo Knickknackio ex Flolandia«, die zuerst 1493, nachher öfters und neuerdings (Kolberg 1830 und Sulzb. 1832) wieder gedruckt worden ist und für das älteste deutsche maccaronische Gedicht gilt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 3.
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