Sulioten

[329] Sulioten (die) sind ein albanisch-hellenischer Volksstamm (s. Albanien), welcher in der Nähe von Parga in Albanien im kassiopeischen Gebirge wohnte, wo sie sich bei der kleinen Feste Suli im 17. Jahrh. zuerst niedergelassen haben sollen. Sie haben sich im Kampf mit den Türken hohen Ruhm erworben. Sie bekannten sich zur griech. Religion, liebten die Freiheit über Alles und regierten sich selbst nach alterthümlichen Gebräuchen. Zwölf Jahre kämpften sie mit Wuth und Verzweiflung gegen den mächtigen Ali Pascha von Janina, bis dieser sie endlich 1805 besiegte und die Mehrzahl nach den ionischen Inseln auswanderte. Doch Ali Pascha rief sie zu seinem Schutze gegen die Türken zurück. Unter Markos Botsaris waren sie der Schrecken der Türken. Nach dessen Sturze 1822 bedrängte sie dessen Nachfolger Pascha Kurschid abermals und sie mußten endlich auf den Vorschlag des engl. Consuls in Prevesa eingehen, ihre Feste Suli 1822 den Türken übergeben und sich auf engl. Schiffen nach Cephalonia bringen lassen. An 3000 wurden auf diese Weise fortgeschafft, die übrigen zerstreuten sich in den Gebirgen. Vgl. Lüdemann, »Der Suliotenkrieg, nebst den darauf bezüglichen Volksgesängen« (Lpz. 1825).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 329.
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