Usbeken

[546] Usbeken (die) sind der jetzt in der Tatarei oder in Turkestan herrschende Volksstamm, wohin sie erst seit dem 15. Jahrh. eingewandert sind und sich einem großen Theile von Mittelasien furchtbar gemacht haben. Nach Einigen soll ihr Name aus dem persischen Yuz-Begs, d.h. die hundert Begs oder Häuptlinge, verdorben worden sein, nach Andern im Türkischen die Bedeutung von »eigne Herren« haben. Sie treiben noch viel Viehzucht, leben aber jetzt doch meist in den Städten und bekleiden die vornehmsten Ämter. Eine gewisse Ehrlichkeit und Gradheit macht einen Hauptzug ihres Charakters aus; indessen gelten darum Krieg und Raub bei ihnen nicht minder für ehrenvolle Gewerbe. Vorzugsweise Usbekistan genannt wird die große und kleine Bucharei (s.d.).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 546.
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