Alexander II. Nikolajewitsch

[39] Alexander II. Nikolajĕwitsch, Kaiser von Rußland, ältester Sohn des Kaisers Nikolaus I., geb. 29. April 1818, bestieg 2. März 1855 den Thron, beendigte den Krimkrieg durch den Pariser Frieden vom 30. März 1856 und begann mit Reformen im Innern; die Bauernemanzipation, schon 1857 beschlossen, ward durch Ukas vom 3. März 1863 durchgeführt; der Armeereorganisation folgte die Justizreform (1862) und die Anlage eines großartigen Eisenbahnnetzes. Die kaukas. Bergvölker unterwarfen sich nach der Gefangennahme Schamyls (1859), in Zentralasien wurde allmählich Kokan, Buchara und Chiwa unterworfen, nach Unterdrückung des poln. Aufstandes (1863) das Königr. Polen administrativ mit Rußland verschmolzen. Die Dreikaiserzusammenkunft zu Berlin, Sept. 1872, besiegelte den Freundschaftsbund mit Deutschland und Österreich. Der Russ.-Türk. Krieg von 1877-78 erreichte nur teilweise das erhoffte Ziel der dauernden Sicherung der Christen auf der Balkanhalbinsel. 13. März 1881 fiel A. in Petersburg einem nihilistischen Bombenattentat zum Opfer. Vermählt war A. seit 28. April 1841 mit Maria Alexandrowna (Tochter Ludwig II. von Hessen-Darmstadt), kurz nach deren Tod (3. Juni 1880) in 2. Ehe mit einer Fürstin Dolgorukij

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 39.
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