Auerswald

[121] Auerswald, Hans Jak. von, geb. 25. Juli 1757 in Ostpreußen, gest. 3. April 1833, 1808-10 Oberpräsident von Preußen und Litauen, bis 1824 Regierungspräsident von Ostpreußen und Landhofmeister des Königr. Preußen, nahm als einer der hervorragendsten Patrioten großen Anteil an der Neugestaltung des Staates. – Sein ältester Sohn Hans Adolf Erdmann von A., geb. 19. Okt. 1792, machte die Befreiungskriege mit, wurde Generalmajor in der preuß. Armee, 1848 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung auf Seite der Rechten, 18. Sept. 1848 bei Frankfurt mit Fürst Lichnowsky von einer Schar Aufständischer ermordet. – Dessen Bruder Rud. von A., geb. 1. Sept. 1795, machte ebenfalls die Freiheitskriege mit und blieb bis 1820 im Militärdienst, ward später Generallandschaftsrat von Ostpreußen und Oberbürgermeister von Königsberg, 1842 Regierungspräsident in Trier, März 1848 Oberpräsident der Prov. Preußen, 25. Juni bis 10. Sept. Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen, darauf wieder Oberpräsident in Königsberg, 1849 und 1850 Präsident der Ersten Kammer sowie des Erfurter Staatenhauses, Juli 1850-51 Oberpräsident der Rheinprovinz, lebte dann ohne Amt, bis er 6. Nov. 1858 als Minister ohne Portefeuille in das liberale Ministerium der Regentschaft eintrat, mit dem er März 1862 zurücktrat; gest. 15. Jan. 1886 zu Berlin. – Ein anderer Bruder, Alfred von A., geb. 16. Dez. 1797 in Marienwerder, gest. 3. Juli 1870 in Berlin, seit 1819 im preuß. Staatsdienst, im Ministerium Camphausen vom 19. März bis 14. Juni 1848 Minister des Innern, dann liberales Kammermitglied.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 121.
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