Auster

[128] Auster (Ostrĕa edūlis L.), eine in allen Meeren von mindestens 1,7 Proz. Salzgehalt (außer in den kältern und in der Ostsee) gesellschaftlich (Austernbänke) in 10-40 m Tiefe lebende Muschelart, mit ihrer linken Seite am Grund des Meers festgewachsen. Die A. ist doppeltgeschlechtig und erzeugt aus Eiern jährlich über 1 Mill. Junge, die sich in der Nähe festsetzen, aber erst nach 4-7 Jahren genießbar werden. Da viele davon zugrunde gehen, nimmt die Zahl der A. nur langsam zu, weshalb man der lokalen Ausrottung durch künstliche Einrichtungen (Austernzuchtparks) vorbeugt. Zur Zeit der Ebbe mit der Hand, dem Austernschaber oder Scharrnetz losgebrochen, werden sie vielfach in sog. Austernparks (mit geringem Salzgehalt) gebracht, wo sie aufbewahrt und gemästet werden. Die Kiemen der A. heißen Bart, der Schließmuskel Stuhl. Reich an A. sind Nordamerika (Chesapeakebai etc.), wo die A. Volksnahrungsmittel, die franz., hölland. und brit. Küste, die offene Nordsee westl. von Helgoland, Schleswig etc. Geschätzte Sorten die engl. Natives, Whitstables, Colchesters (Grünbärte), die franz. von Marennes (grün gefärbte) und La Tremblade, die großen Holsteiner (Schleswiger) aus Husum etc. – Vgl. Möbius (1877).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 128.
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