Deutschkatholiken

[421] Deutschkatholiken, Religionspartei, die, eine Reform der röm.-kath. Kirche anstrebend, 1844 aus dieser austrat, begründet einerseits von Johs. Czerski (s.d.), andererseits von Johannes Ronge (s.d.). Beide Richtungen vereinigten sich auf dem Konzil zu Leipzig März 1845, doch trat bald Spaltung ein, da Czerski ein positiveres Bekenntnis aufstellte. Nach einem Aufschwung im J. 1848 wurden die D. in Österreich ganz unterdrückt; in Deutschland verschmolzen sie 1850 zu Cöthen mit den »Freien Gemeinden«, verfielen aber dadurch der gegen diese als angeblich polit. Umsturzvereine sich richtenden Reaktion, bes. in Preußen. Neue Vereinigungsversuche, 1859 zu Gotha zu einem »Bunde freireligiöser Gemeinden«, 1863 zu einem »Religiösen Reformverein«, haben einen Rest der D. bis heute erhalten. – Vgl. Kampe, »Geschichte der religiösen Bewegung der neuern Zeit« (Bd. 4, 1860).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 421.
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