Kirchenslawisch

[967] Kirchenslawisch, der slaw. Dialekt, in welchem Ende des 9. Jahrh. Cyrill und Method und ihre Schüler die Bibelübersetzung und liturgischen Bücher niederschrieben, wurde je nach Ansicht über den Ursprung desselben bald Altslowenisch oder Pannonisch-Slowenisch, bald Altbulgarisch genannt; es ist ein mazedon.-bulgar. Dialekt. Die altkirchenslaw. Literatur, bis zum 11. Jahrh. im altbulgar. Reich, wurde in zwei Alphabeten (Kyrilliza und Glagoliza) geschrieben und bestand meist aus Übersetzungen; ihr schließen sich die später entstandenen Bücher in kirchenslaw. Sprache in Rußland, Serbien und Bulgarien an. Forscher: Dobrowsky, Wostokow, Kopitar, Miklosisch, Jagić; »Handbuch« von Leskien (4. Aufl. 1905); Vondrák, »Altkirchenslaw. Grammatik« (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 967.
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