Lombardei

[75] [75] Lombardei, Landschaft in Oberitalien, nördl. vom Po, zwischen Ticino und Mincio, benannt nach den Langobarden; früher als Teil von Gallia cisalpina röm. Provinz, 476 von Odoaker, 483 von den Ostgoten, 553 von den Griechen, 568 von den Langobarden, 774 von Karl d. Gr. erobert, im Mittelalter in viele kleine Republiken und Herzogtümer als deutsche Lehnsstaaten zerfallend, von denen Mantua und Mailand 1714 an Österreich kamen und die Österr. L. bildeten; 1797-1802 gehörte die L. zur Zisalpinischen, bis 1805 zur Ital. Republik, bis 1814 zum Königr. Italien; dann bildete es, mit Venedig vereint, als Lombardisch-Venetian. Königreich einen Teil der österr. Monarchie, bis 1859 der größere Teil, 1866 der Rest (Venetien) an Italien kam. Das gegenwärtige Compartimento L., bestehend aus 8 Provinzen: Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Mailand, Mantua, Pavia, Sondrio, 24.085 qkm, (1905) 4.432.009 E.

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Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 75-76.
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