Mandschurei

Ostasien I. (Karten)
Ostasien I. (Karten)

[121] Mandschurei, Kwan-tung, Kuan-tung, der nordöstl. Teil (Nebenland) des Chines. Reichs [Karte: Ostasien I], meist gebirgig, gut bewässert (Flußgebiet des Amur, Liau-ho, Ja-lu-kiang), Klima kontinental, 939.280 qkm, (1894) 5.530.000 E. (Mandschu[ren], Chinesen, Tungusen, Koreaner, Japaner); Ackerbau, Viehzucht, Bergbau; administrativ in 3 Provinzen geteilt; Hauptstadt Mukden. Der S. der Halbinsel Liau-tung Kwan-tung (im engern Sinne) japan. (ehemal. russ.) Pachtgebiet; die Interessensphären Japans und Rußlands in der übrigen M. 1905 durch Vertrag abgegrenzt. Der Bau der Mandschurischen Eisenbahn (s.d.) brachte Rußland in Beziehungen zur M. Der Boxeraufstand 1900 nötigte es, das ganze Land in seine Gewalt zu bringen. Da eine Räumung nicht erfolgte und die von der Bahn durchzogenen Teile 1903 unter die russ. Statthalterschaft des fernen Ostens gestellt wurden, so kam es 1904 zum Russisch-Japanischen Kriege (s.d.), dessen Schauplatz die M. war. – Vgl. Krahmer (1899), Wirth (1899), Hosie (engl., 1901 u. 1905), Zabel (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 121.
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