Peking

Asien. I. (Karten)
Asien. I. (Karten)

[370] Peking (Pe-king, »Hauptstadt des Nordens«, im Gegensatz zu Nan-king (s.d.), Haupt- und Residenzstadt des Chines. Reichs [Karte: Asien I, 13], in der Prov. Pe-tschi-li, unweit des Pei-ho, etwa 500.000 (nach andern 1.650.000) E., zerfällt in die nördl., von 13 m hohen, 11 m breiten und 24 km langen Mauern umgebene Tataren-(Mandschu-)Stadt mit der sog. verbotenen Stadt (der Residenz des Kaisers; Ta-ne) und dem Gesandtschaftsviertel der europ. Staaten (Bauwerke: Tempel, prinzliche Palais, die fünf Pavillons auf dem King-schan [oder Mei-schan], Paukenturm, Glockenturm, Sternwarte, Examinationshallen, Halle der Klassiker, Tsung-li-jamen, christl. Kirchen) und in die südl. ebenfalls ummauerte Chinesenstadt (Umfang 16 km; Bauwerke: Tempel des Himmels und des Ackerbaues; christl. Kirchen, Moscheen, Theater, Kaufläden; Wochenmärkte); die Peking-Universität geschlossen; Mediz. Schule (1906); in der Umgegend kaiserl. Jagdpark, Sommerpaläste (1860 meist zerstört), Lamatempel. – P., an Stelle des uralten Ki (angeblich 12. Jahrh. v. Chr.), schon im 6. Jahrh. Hauptstadt eines kleinen tatar. Reichs, 1267-1409 Hauptstadt der Mongolenkaiser von Karakorum, seit 1409 Residenz der chines. Kaiser, 1860 von den Engländern, 1900 von den vereinigten europ. Truppen besetzt. – Vgl. Favier (franz., 1900), Grube (1900), Laure (franz., 1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 370.
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