Wied [2]

[980] Wied, ehemal. reichsunmittelbare Grafschaft im Westfäl. Kreis, seit 1698 unter 2 Linien geteilt: W.-Runkel, welche die obere Grafschaft (220 qkm) an der Lahn besaß, 1791 reichsfürstlich wurde und 1824 ausstarb, und W.-Neuwied in der untern Grafschaft (600 qkm), die 1784 reichsfürstlich wurde und 1824 sämtliche Lande zu einer Standesherrschaft vereinte. Standesherr jetzt Fürst Wilhelm, geb. 22. Aug. 1845, 1897-1904 Präsident des preuß. Herrenhauses, Sohn des als philos. Schriftsteller bekannten Fürsten Hermann (geb. 22. Mai 1814, gest. 5. März 1864). Seine Schwester ist die Königin Elisabeth (s.d.) von Rumänien. Ein Oheim des Fürsten Hermann, Prinz Maximilian von W., geb. 23. Sept. 1782 zu Neuwied, preuß. Generalmajor, bereiste 1815-17 mit den Naturforschern Freireiß und Sello Brasilien, 1832-34 Nordamerika bis zum obern Missouri, gest. 3. Febr. 1867 zu Neuwied; schrieb: »Reise nach Brasilien 1815-17« (2 Bde., 1820-21, mit Atlas; Nachträge 1850), »Beiträge zur Naturgeschichte Brasiliens« (4 Bde., 1824-33; Abbildungen dazu, 15 Hefte, 1823-31), »Reise nach Nordamerika« (2 Bde., 1838-41, mit Atlas).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 980.
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