Haugwitz, Luise von

[190] Haugwitz, Luise von, geborne von Rohr, als Schriftstellerin unter dem Namen Arminia bekannt, ist am 5. Juni 1782 zu Daber bei Stettin geboren. Durch die Mängel einer nach den Verhältnissen ihres Wohnortes bedingten, sehr unvollkommenen Erziehung sah sich der lebhafte, empfängliche Geist des Mädchens keineswegs beschränkt; ihre eifrige Lernbegierde wurde durch die Ueberzeugung, sich selbst überlassen zu sein, und deßhalb, was sie lernte, ganz sich selbst zu verdanken, nur mehr angeregt und gesteigert. Das Wunderland der Dichtung erschloß sich vor ihrem begeisterten Blick und ließ alle seine Sehnsucht und seinen Zauber in dem jungen Gemüthe zurück, das von nun an nur für jenes eine Ziel entflammt war. Im Verein mit einer gleichgesinnten Freundin, Friederike Adelung, arbeitete Luise den Roman »Nanny und Adelinde, oder die Macht der Sympathie;« dieser sowohl als auch einige Gedichte wurden mit Beifall aufgenommen. Um diese Zeit 1804 verheirathete sich Luise an den Forstrath von Haugwitz, und folgte[190] Genuß einer wundervollen Gebirgsnatur nur noch mehr erhoben und begeistert; und wir verdanken den unaussprechlichen Eindrücken, welche die Besuche des Riesengebirges auf sie machten, mehrere ansprechende Dichtungen, die häufig Sagen des Landes zum Hintergrunde haben.

T.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 190-191.
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190 | 191
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