Klapperschlange

[144] Klapperschlange, dieß Ungeheuer der heißesten Länder Amerika's wird nach seiner Klapper (einer Reihe hohler, hornartiger Knoten am Ende des Schwanzes) so genannt, womit das Thier klappert, sobald ein Gegenstand seine Aufmerksamkeit erregt, und wodurch es leicht wird, der drohenden Gefahr zu entgehen. Beim Angriff schlingt sie sich schneckenförmig zusammen und schießt pfeilschnell nach ihrer Beute, welche sie durchdas in ihren Zähnen enthaltene Gift tödtet. Eine unwillkürliche Angst befällt alle Thiere, die ihre Klapper hören und kleine Vögel sollen bei ihrem Tone betäubt von den Bäumen fallen. Es gibt mehrere Arten. Die Schauerklapper oder schwarzschwänzige wird 7 Fuß lang und tödtet auf der Stelle durch ihr Gift. Sie ist von dunkelgelblichgrauer Farbe. Der Schleuderschwanz, röthlichgrau mit schwarzen Streifen und Punkten, schleudert beim Klappern mit dem Schwanze. Schmutzig gelb und röthlich aschgrau marmorirt ist die K. von Ceylon. Der Klapperer oder die gemeine K. ist schmutziggelbgrau und von fünf Fuß Länge. Aber die gefährlichste unter allen ist die Stumme, weil sie weder durch die Klapper, noch durch den widrigen [144] Geruch, der den übrigen gemein ist, auffällt. Eine amerikanische Sage erzählt, daß ein großer Klapperschlangenzertreter viele Geschlechter ausgerottet habe, weil einst in einem Walde sein junges Weib ihm von einem dieser giftigen Ungeheuer in seinen Armen getödtet worden sei.

I.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 144-145.
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