Säulenordnung

[71] Säulenordnung Die oft himmelanstrebenden, oft in den niedlichsten und schönsten Verhältnissen sich rundenden Säulen, die nach den Gesetzen der schönen Baukunst (s. d.) von ihrem Postamente (Piedestal) und ihrer Basis an, in ihrem mittleren Theile, dem Schafte, wie in den Capitälern, die ewige Idee der Harmonie plastisch versinnlichen sollen, bilden, wenn sie in bestimmten Entfernungen unter einem einzigen und fortlaufenden Gebälke nebeneinander gesetzt werden, die Colonnaden oder Säulenordnungen, die je nach ihrem verschiedenen Charakter, nächst der römischen und thuskischen oder toskanischen, eigentlich aus den 3 letzteren nur zusammengesetzten, in 3 Hauptordnungen, die dorische, ionische und korinthische, zerfallen. Großartigkeit und Majestät, einfache Stärke ist der Charakter der ersteren, zierliche Einfachheit, gefällige Schönheit der der ionischen Ordnung: beides aber Erhabenheit und Simplicität, Pracht wie gefällige Zierde vereinigt die korinthische, als das vollendetste Muster architektonischer Schönheit.

–r.

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Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 71-72.
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