Adäquat

[14] Adäquat: angemessen, gleichkommend, entsprechend, vollkommen genau, getreu. Eine Erkenntnis (s. d.) ist adäguat, wenn sie die Wirklichkeit möglichst getreu in Begriffen und Urteilen nachconstruiert. Vgl. Definition.

Nach SPINOZA ist eine Idee adäquat, wenn sie mit ihrem Gegenstande übereinstimmt: »per ideam adaequatam intelligo ideam, quae quatenus in se sine relatione ad obiectum consideratur omnes verae ideae proprietates sive denominationes intrinsecas habet – dico intrinsecas, ut illam secludam, quae extrinseca est, nempe convenientiam ideae cum suo ideato« (Eth. II, def. IV). Im adäquaten Erkennen besteht die »actio« (s. d.) der Seele. Nach LEIBNIZ ist eine Erkenntnis adäquat, wenn in ihr alles deutlich gekannt wird oder wenn die Analyse des Begriffs vollkommen durchgeführt ist (opp. Erdmann, p. 79). PLATNER nennt einen Begriff adäquat, »wenn er die zur Unterscheidung des Geschlechts erforderlichen gemeinsamen und eigentümlichen Merkmale enthält« (Phil. Aphor. I, § 527). – Adäquat muß jede gute Definition (s. d.) sein.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 14.
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