Amphibolie

[31] Amphibolie (amphibolia): Zwiefältigkeit, Zweideutigkeit, Verwechselung. So heißt eine sophistische Schlußform (vgl. ARISTOTELES, De soph. elench.) Nach den Stoikern ist Amphibolie eine lexis dyo ê kai pleiona pragmata sêmainousa lektikôs kai kata to auto ethos (Diog. L. VII, 1, 62). KANT nennt »transcedentale Amphibolie« die »Verwechselung des reinen Verstandesobjects mit der Erscheinung« (Kr. d. r. V. S. 245); einer solchen habe sich LEIBNIZ schuldig gemacht, indem er Beziehungen, die nur für die erfahrbaren Objecte Sinn und Geltung haben, auf Dinge an sich anwendete (l.c. S. 243 ff.). Vgl. Reflexionsbegriffe.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 31.
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