Bewegungsempfindungen

[144] Bewegungsempfindungen (kinästhetische Empfindungen) sind die an die (active und passive) Ausführung von Bewegungen der Körperteile geknüpften Haut-, Muskel-, Sehnen- und Gelenkempfindungen in ihrer Vereinigung. Sie sind bedeutsam für die Ausbildung der Raumvorstellung (s. d.). Nach M. DE BIRAN enthält jeder spontane Bewegungsact die »résistance organique«, »sensation musculaire« und »force hyperorganique« (Oeuvr. inéd. p. par Cousin I, 217). Nach BAIN ist die Bewegung ein Bestandteil jeder Empfindung (s. d.). ZIEHEN unterscheidet active und passive Bewegungsempfindungen (Leitf. d. ph. Psych.2, S. 51). WUNDT rechnet die Bewegungs- oder Contractionsempfindungen zu den »inneren« Tastempfindungen (Gr. d. Psych.5, S. 57). KÜLPE lehnt den Namen »Bewegungsempfindung« als irreführend ab (Gr. d. Psych. S. 146). Die Wichtigkeit der Bewegungsempfindungen betont E. MACH (Grundlin. d. Lehre von d. Bewegungsempfindungen 1875). Vgl. BEAUNIS, Sensations Internes ch. 8 ff., JAMES, Princ. of Psychol.c. 26. Vgl. Muskelsinn, Spannungsempfindungen, Raumvorstellung.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 144.
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