Materiell

[643] Materiell (hylikos, materialis): stofflich, körperlich, von der Natur der Materie (s. d.). Materialität: Stofflichkeit, Körperlichkeit (vgl. THOMAS, Sum. th. I, 14, 1c). Nach GOCLEN ist »materiale« das »constans ex materia«, »quod materiae analogum est« (Lex. philos. p. 670). Nach FRIES ist (wie nach KANT) materiell, »was zum Mannigfaltigen gehört« (Syst. d. Log. S. 99). SCHOPENHAUER bestimmt das Materielle als »das Wirkende überhaupt« (W. a. W. u. V. II. Bd., C. 24). Nach FECHNER ist das Materielle, »was anderem als sich selbst erscheint« (Zend. II, 164). E. v. HARTMANN nennt materiell »eine solche Anordnung bestimmter Kraftäußerungen, durch welche die subiectiv ideale Erscheinung einer stofflichen Raumerfüllung im Bewußtsein eines wahrnehmenden Beobachters hervorgerufen wird« (Mod. Psychol. S. 366). Vgl. Physisch.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 643.
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