Receptivität

[222] Receptivität: Aufnahmsfähigkeit, leidentliche Empfänglichkeit im Unterschiede von der Spontaneität (s. d.). Nach CRUSIUS ist sie »die Beschaffenheit eines Objects, wodurch es eine Action anzunehmen und dasjenige, was dadurch verursachet wird, einigermaßen zu determinieren geschickt ist« (Vernunftwahrh. § 67). KANT unterscheidet scharf zwischen der Receptivität des Geistes als dessen Fähigkeit, durch Affection (s. d.) seitens der Dinge Vorstallungen zu erhalten, von der Spontaneität (s. d.) des Bewußtseins (Krit. d. rein. Vern. S. 48). J. H. FICHTE betont u. a., »daß die Seele auch in den Zuständen scheinbarer Receptivität niemals bloß passiv sich verhalte« (Psychol. II, 6). Vgl. Activität, Passivität.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 222.
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