Anschauung

[860] Anschauung: Den Begriff der intellectuellen Anschauung hat AUGUSTINUS: »Nos itaque ista, quae fecisti, videmus, quia sunt. Tu (Gott) autem quia vides ea, sunt« (Conf. XIII, 53). – Nach SUABEDISSEN ist das sinnliche Anschauen »das Hinauswenden der Wahrnehmungsfähigkeit auf den ganzen Gegenstand und das Haften an ihm« (Grdz. d. Lehre von dem Mensch. S. 96. vgl. ESCHENMAYER, Psychol. S. 39. STEFFENS, Grdz. d. philos. Naturwiss. S. 5). – Nach H. COHEN ist die Anschauung nicht Erkenntnis, sondern Erkenntnismittel (Princ. d. Infin. S. 18). Reine Anschauung ist die mathematische Anschauung (l. c. S. 19). »Zu den Elementen der Anschauung wird das Etwas als ein Gegebenes Inhalt des Bewußtseins. Diese Beziehung d es Bewußtseins auf ein Gegebenes, das will sagen, für ein x als ein Gegebenes, nennen wir Anschauung« (l. c. S. 20). Vgl. Hagemann, Psychol. S. 54 ff.. BERGMANN, Met. S. 127 ff.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 860.
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