Basilides aus Antiochia

[47] Basilides (Basileides) aus Antiochia (Syrien), lehrte um 125 n. Chr. in Alexandrien. Fragmente aus seiner Schrift finden sich bei Clemens, Irenäus Hippolytus.

B. gehört zu den bedeutendsten Gnostikern, welche christliche Lehren unter dem Einflusse orientalischer (persischer) Ideen zu einem System der Emanation verarbeiten, wobei die religiöse Entwicklung (besonders vom Juden- zum Christentum) metaphysisch ausgedeutet wird. Aus dein namenlosen göttlichen Urvater, welcher nicht geworden ist, geht der Nus (Geist), aus diesem der Logos hervor, dann emanieren Phronesis (Besonnenheit), Sophia (Weisheit), Dynamis (Macht), Gerechtigkeit und Friede. Alle diese Emanationen (Engeln, Aeonen) bilden mit dem Urvater den ersten Himmel, aus dem weitere Himmelssphären emanieren. Es sind ihrer 365, welche Zahl der Name »Abraxas« symbolisiert. Der Judengott steht in dieser Ordnung zu unterst; er erschafft aus dem Chaos, der Quelle des Bösen, die Welt. Die an die Materie gefesselten Geister erlöst der Nus als Christus. Die Basilidianer[47] sprechen vom nichtseienden Gott und dessen Willen, von der Einheit, in welcher die »Panspermie« der ganzen Welt lag, von den »Sohnschaften«, vom »überweltlichen Raume« u. dgl.

Vgl. UHLHORN, Das basilidian. System, 1855. – BAUR, Theol. Jahrbücher, 1850.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 47-48.
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